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LUZERNER THEATER Schweiz Dez. 2019 Jänner 2020
SALOME : Sera Gösch LUZERNER THEATER Schweiz 15., 19., 21.Dez. 2019, 12. Jän.. 2020
PREMIERE : 15. 12 2019
weitere Vorstellungen. 19., 21. Dezember 2019, 12., 24. Jänner 2020
https://www.bazonline.ch/kultur/theater/da-wird-herodes-schwach/story/30007395
Regisseur Herbert Fritsch inszeniert in Luzern «Salome» von Richard Strauss – eine Glanzleistung.
Doppelte Salome
Bei der Premiere war die Sopranist Engebretson zwar auf der Bühne zu sehen, aus gesundheitlichen Gründen konnte sie aber nicht singen. Ihren Gesangspart übernahm die seitlich der Bühne aufgestellte Sera Gösch. Und die Einspringerin blieb mit ihrem wendigen, in der Höhe glühend-feurigen Sopran nichts schuldig. Die Aufteilung Salomes in einen Gesangs- und einen stummen Bühnenpart hat sogar einen positiven Nebeneffekt: Sie verstärkt den Eindruck des Feenhaften.
https://www.concerti.de/oper/opern-kritiken/luzerner-theater-salome-15-12-2019/
OPERN-KRITIK: LUZERNER THEATER SALOME Trotzige Frauwerdung eines Kindes
Premierenpech ereilt die in ihrer Mimik und Gestik, ihrem Werden zur Frau so extrem und exemplarisch agierende Heather Engebretson, die für das Verständnis der Titelpartie einen echten Paradigmenwechel einleitet. Sie kann die Partie in der Premiere krankheitsbedingt nur spielen, Sera Gösch singt für sie vom Bühnenrand – mit glühenden Höhen und einem jugendlichen Timbre, das die Kindfrau-Deutung dezidiert stützt.
Premiere: 15. 12. 2019 besuchte Vorstellung: 19. 12. 2019
https://www.deropernfreund.de/luzern-6.html
Die Rolle der Salome aufgeteilt in Gesang und Schauspiel. Ein sehr gewagtes Experiment. Dieses Experiment ist dem Theater Luzern hervorragend gelungen.
Die Sängerin wurde gefunden. Es ist Sera Gösch, die Salome der Inszenierung in Wiesbaden. Luzerns Hauptdarstellerin, die junge amerikanische Sopranistin Heather Engebretson ist auch eine ausgezeichnete Schauspielerin und entspricht der zu spielenden Kindfrau Salome in jeder Hinsicht. Dieses Zweierteam interpretierte die Salome von Richard Strauss mit einer selten gesehenen/gehörten Intensität.
Heather Engebretson spielt die Salome mit einer Intensität, einer sprechenden Mimik, einer Körpersprache und expressiven Gestik, welche sowohl im Schauspiel als auch in der Oper sehr selten zu sehen ist. Dazu singt Frau Gösch den Part der Salome mit sehr viel Gefühl, ausgezeichneter Diktion und hervorragender Höhe und Dynamik. Benedikt von Peters Experiment hat sich gelohnt, denn diese Salome, in Luzern das erste Mal aufgeführt, wird dem Luzerner Publikum in bester Erinnerung bleiben.
https://www.zentralplus.ch/riesenerfolg-obwohl-die-hauptdarstellerin-ohne-stimme-blieb-1680395/
«Salome» von Richard Strauss auf der Luzerner Bühne
Riesenerfolg
Auch musikalisch ein toller Abend
Clemens Heil sorgte dafür, dass aus der Aufführung nicht nur szenisch, sondern auch musikalisch eine ausserordentliche Premiere wurde. Es ist vor allem die ausdrucksstarke Musik von Richard Strauss, die den Zuschauer, noch mehr als der Text, in die komplexe, tiefschwarze Horrorgeschichte verwickelt. Alles ist schon in die Partitur hineinkomponiert: das Masslose, die Besessenheit, die Nekrophilie und die seelischen Abgründe, die Zerstörungs- und Selbstzerstörungsparanoia der Protagonistin.
Am Ende der knapp zwei Stunden dauernden Aufführung gab es vom sehr aufmerksamen Publikum viel Beifall, besonders für die zwei Hauptinterpretinnen Heather Engebretson und Sera Gösch. Letztere konnte erst kurzfristig einspringen. Und erbrachte eine hervorragende Leistung, ist doch bekannt, welche Herausforderung die Rolle der Salome für Sängerinnen darstellt.
https://www.luzernerzeitung.ch/kultur/ein-teenager-tanzt-allen-auf-der-nase-rum-ld.1178471
Komik ohne Klamauk: Inszenierung, Sänger und das Orchester machen Richard Strauss’«Salome» am Luzerner Theater zum Ereignis.
Engebretson spielte das an der Premiere mit der Unschuld eines Kindes und den angedeuteten Reizen einer Frau derart intensiv mit Haut und Haar, das man hätte glauben können, sie würde auch singen. Dass sie es wegen einer viralen Infektion nicht konnte, war zwar bei der Ankündigung durch Intendant Benedikt von Peter eine Enttäuschung. Aber dass die Salome auf der Bühne von Engebretson gespielt und von der Seite aus von Einspringerin Sara Gösch expressiv-erregt gesungen wurde, tat der Premiere wenig Abbruch.
http://www.peterhagmann.com/?author=1
«Salome» in Luzern
Von Peter Hagmann
Heather Engebretson in Luzern sang nicht zu leise, sondern überhaupt nicht, eine Infektion hatte es verhindert. An ihrer Stelle nahm Sera Gösch von der Seite aus ihre Partie wahr, und sie tat das auf bewundernswertem Niveau, mit einer Spannung jedenfalls, die sich direkt übertrug. An die Aufspaltung der Figur hätte man sich gewöhnen können, wenn das füllige Timbre der Sängerin zur feingliedrigen Erscheinung der Darstellerin gepasst hätte, aber so ist das Leben, zumal im Theater – und immerhin war die Premiere gerettet.
Dass das Luzerner Sinfonieorchester unter der Leitung von Clemens Heil so akkurat mitzieht, sorgt für ein deutliches Tüpfelchen auf dem i.
Pech ist, wenn deine Hauptdarstellerin sich ein paar Tage vor der Premiere einen so starken viralen Infekt einfängt, dass sie nicht singen kann, Glück, dass sie zum Agieren noch in der Lage ist. Also hast Du die Schauspielerin auf der Bühne, jetzt brauchst Du noch eine gute Stimme, die die Rolle auch perfekt intus hat. Doppeltes Glück, wenn Du dann tatsächlich jemand findest, wie dies bei der Luzerner „Salome Premiere“ der Fall war. Sera Gösch hat die Rolle im Februar und März dieses Jahres im Staatstheater Wiesbaden erfolgreich verkörpert.
Das Auditorium zeigte sich beeindruckt und applaudierte dementsprechend langanhaltend. Dass keine stehende Ovation zustande kam, ist wohl dem Umstand geschuldet, dass man einer „Doppelten Salome“ zujubelte, deswegen etwas verunsichert war, wem wieviel vom Applaus gehört, der singenden, oder der schauspielernden Prinzessin.
https://nzzas.nzz.ch/kultur/salome-wird-zur-turteltaube-ld.1530796
Salome wird zur Turteltaube
Viel gewagt, und alles gewonnen?
«Salome» sprengt nicht nur den Rahmen des Luzerner Theaters, diese Oper überfordert ganz Luzern. Und dann ist bei der Premiere auch noch die Titelheldin krank, die doch zielgerichtet für diese Produktion engagiert wurde! Heather Engebretson ist eine zierliche Person, die es erlaubt hätte, Salome statt als Monster als unschuldiges Kind zu zeigen. Sie spielt ihre Rolle bei der Premiere grossartig - und Sera Gösch gibt ihr vom Bühnenrand die mächtige Stimme.
Dirigent Clemens Heil schafft das Kunststück, die Orchestermassen zu dämpfen, zu kanalisieren. Der Jubel zum Schluss bricht unkoordiniert auf die Künstler ein.
Richard Strauss: Salome. Luzerner Theater, bis 11. April 2020.
https://www.ioco.de/category/
Salome – Richard Strauss „Sie ist ein Ungeheuer!“
Theater Luzern
Heather Engebretson konnte krankheitshalber nicht singen. Sie war aber in der Lage, auf der Bühne stumm zu agieren, während Sera Gösch von der Seite sang. Beide Künstlerinnen verdienen großes Lob – die eine für ihr kompromisslos engagiertes Agieren auf der Bühne, die andere für ihr mal verführerisches, mal auch drohend-scharfes musikalisches Rollenporträt.